2018-12-08

Schmiedeeiserne Pfannen

Warum überhaupt eine Eisenpfanne?

Warum eine Eisenpfanne und keine moderne pflegeleichte Teflonpfanne?
Da gibt es mehrere Gründe:
  1. Der Preis, bzw. die Lebensdauer:
    Eine Eisenpfanne von einem Hammerwerk kostet 20-30 Euro. Für diesen Preis bekomme ich vielleicht auch schon eine (gute???) Teflon-Pfanne, aber die hält bestenfalls 2 bis 3 Jahre. Eine Eisenpfanne wird wahrscheinlich bei guter Pflege den Käufer noch überleben.
  2. Der Geschmack (eigentlich das Hauptargument): Speisen wie Bratkartoffeln oder Steaks (Kurzgebratenes) werden nirgens so gut, wie in einer Eisenpfanne. Aufgrund der Dicke und des verwendeten Materials wird Hitze gut zwischengespeichert und gleichmäßig weitergegeben. Deshalb verwenden die meisten Profi-Köche solche Pfannen.
  3. Gesundheit: Teflon kommt in letzter Zeit aufgrund neuer Publikationen in Verruf. Dazu am Besten mal diesem Link folgen.
  4. Eignung für alle Herdtypen: Funktionieren mit normalen Elektroherden genausogut wie mit Gas-, Ceranfeld- und Induktions-Herden!

Bezugsquelle

Ich habe meine Pfanne von der Hammerschmiede Franz Scholl bezogen.
Da ich sowohl von der Pfanne selber sehr überzeugt bin, als auch mit der ganzen Abwicklung drumherum (vorhandene Webseite, zügiger Kontakt via eMail, gleiches Porto bei mehreren (2) Pfannen), baue ich hier diesen Link zur Webseite ein.
Hammerschmiede
Franz Scholl

Vorbereitung der Pfanne nach dem Kauf

Prinzipiell gilt hier natürlich (wie bei allen Waren) - Der Hersteller wird schon wissen, was richtig für seine Ware ist, also Anleitung lesen! Unabhängig davon nachfolgender Text :-)

Nach dem Kauf muß die Pfanne zuerst einmal vorbereitet werden. Dazu brauchen wir außer der Pfanne selber einige Kartoffeln, Salz, Öl und eine Zwiebel. Die Kartoffeln schälen, denn wir brauchen eigentlich nur die Schalen, und die Zwiebel einfach ganz grob würfeln.

Wenn's in der Anleitung steht (bei meiner Pfanne zum Beispiel war das nicht so), erstmal die Pfanne mit heißem Wasser ausspülen und trocknen.

Nun etwas Öl in die Pfanne geben, und erhitzen. Dann die Kartoffelschalen und die Zwiebel reinwerfen, das Salz darüber, und alles gut verrühren. Nun bei mittlerer bis großer Hitze braten, ungefähr eine halbe Stunde lang.

Warum Zwiebeln?
In den meisten Anleitungen zum Vorbereiten einer schmiedeeisernen Pfanne habe ich nur etwas von Öl, Kartoffeln oder Kartoffelscheiben und Salz gefunden. Warum also auch noch Zwiebeln? Sollte da der Koch mit mir durchgegangen sein?
Ich habe beim Kauf der Pfanne vom Hersteller eine kleine Anleitung bekommen, wollte aber auch einfach via Google sehen, was sonst so empfohlen wird, und wie die Vorgehensweise ist. Zum Beispiel war ich nicht sicher, wieviel Kartoffeln nötig sind.
Dabei bin ich auf eine interessante Bemerkung gestossen, die ich einleuchtend fand:

Mir wurde damals geraten, Zwiebeln und Salz zu nehmen. War ne Riesenstinkerei und ob die Pfanne dadurch besser wurde, kann ich nicht sagen. Was ich mir vorstelllen könnte, wäre eine Karbidbildung oder Graphit oder was auch immer.
Das mit den Zwiebeln leuchtet teilweise ein. Früher, so um 1900, haben die Mechaniker (wennn sie harte Gusshäute durchbohren mussten) einfache Bohrer dunkelrot glühend gemacht und dann mehrfach in einer Zwiebel "abgeschreckt" (habe ich von meinem Großvater) Das ist dann eine Art von Nitrieren. Gruß Peter

Weil das recht logisch klang, habe ich getreu dem Motto "Vielleicht hilft's, schaden tut's nicht" einfach die Zwiebeln mit 'eingebaut'.

Eine gewisse Zeitlang kann es sein, daß die Kartoffelschalen an die Pfanne anbacken, aber mit der Zeit löst sich das wieder. Ab und zu die Mischung umrühren. Als die Chips anfingen, schwarz zu werden war auch die Pfanne soweit, es ist nichts mehr angebacken. Das Ganze kann auch ziemlich stinken und qualmen, aber das gehört dazu :-)

Die Pfanne ist jetzt bereit zum ersten Kochen, die Kartoffelchips kann man jetzt wegkippen. Zum Abschluß nun die Pfanne noch mit einem Küchentuch sorgfältig sauber wischen.
Wenn die Pfanne nun nicht gleich zum Einsatz kommt, muß sie entsprechend gereinigt werden. Dazu mehr im nächsten Absatz.

Das Reinigen der Pfanne nach dem Kochen

Nach dem Gebrauch muß die Pfanne sorgfältig gereinigt werden:
Falls etwas doch eingebrannt ist, und nicht so leicht zu entfernen ist (vor allem in der ersten Zeit), diese Reste mit heißem Wasser (normalerweise aber nicht nötig) und eventuell, wenn es wirklich sein muß, einem Küchenschaber aus z. B. Holz entfernen.
Normalerweise sollte es aber genügen, die Pfanne mit einem Küchenpapier auszuwischen.
Absolut verboten: Spülmittel
Zum einen verstärkt das Spülmittel die Gefahr des Rostens, zum anderen ist eine schmiedeeiserne Pfanne an der Oberfläche mit kleinen Poren übersät, in das normalerweise das Fett reinsitzt (und somit das Haften der Speisen verhindert). Geht man mit Spülmittel an die Pfanne, werden nach der Reinigung immer Reste in diesen Poren sitzen, und beim nächsten Braten wird das Essen nach Spülmittel schmecken. Na, dann Mahlzeit.
Nicht zu empfehlen: Scheuerschwamm
Auch einen Scheuerschwamm sollte man nicht verwenden, da dieser die langsam entstehende braun/schwarze Patina mit abkratzt, und die gehört zur Pfanne. Das ist sozusagen die Antihaftbeschichtung ;-) Nach erfolgter Reinigung nun die Pfanne mit etwas Öl einreiben (Korrosionsschutz!), das war's.

Weitere Links

Einige Links zum Thema Eisenpfannen usw. (okay bis jetzt nur einer)

Blogeintrag eines Pfannenflüchtigen Pfannenflucht